7 Schritte zu mehr Biodiverstiät im Garten von Ulrike Aufderheide

Blumenwiese

1. Weniger Arbeiten, mehr Lernen

Alles Organische im Garten ist Lebensraum. Trockene Staudenstengel können stehen bleiben, so lange sie gefallen, gerne auch über mehrer Jahre. Laub bleibt unter Sträuchern und Hecken und auf schattigen Beeten liegen. Astschnitt und Stammstücke sind wunderbare Möglichkeiten Lebensräume für Tiere zu bauen, die in und von abgestorbenem Holz leben. Küchenabfälle kompostieren. Pflanzen, die von alleine auftauchen, nur jäten, wenn sie die Funktion der Pflanzung beeinträchtigen würden, dann aber gründlich. Lieber lernen, was im Garten lebt, als alles Unbekannte jäten.

2. Kein Gemetzel

Auf Machinen verzichten,  die Tiere schädigen: Rasenroboter, Mulchmäher, Freischneider, Laubbläser und Laubsauger…

3. Keine Angst vor wilden Tieren

Blattläuse, Ameisen, Spinnen, Wespen – alles hat seinen Platz in den Nahrungsnetzen des biodiversitätsfördernden Gartens. Löcher in den Blättern sind ein Kompliment und kein Grund, die Giftspritze zu holen. Rat von Douglas Tallamy: „Zehn Schritte zurück gehen, dann verschwinden die meisten Pflanzenkrankheiten von alleine“. Keine „Pflanzenschutzmittel“ verwenden, im Nutzgarten ggf. biologische Mittel

4. Jede echte einheimische Wildpflanze ist ein Lebensraum, …

… weil sich Pflanzen und Tiere im Laufe der Evolution aneinander angepasst haben und nun zusammen passen wie Schlüssel und Schloss. Welche Arten sind einheimisch, steht bei floraweb.de. Wo sie zu beziehen sind, bei naturgarten.org oder tausende-gaerten.de

5. Lebensräume schaffen

Je mehr verschiedene Lebensräume im Garten sind, desto mehr Tiere werden hier einziehen. Steinhaufen, Asthaufen, Offenbodenstellen, Kleingewässer und sei es eine Vogeltränke, freiwachsende Hecken, Wiesen und Rasen, Wildblumenbeete, auch in kleine Gärten passen viele verschiedene Naturgartenelemente.

6. Nährstoffarmut fördern

Denn die Anreicherung unserer Umwelt mit Nährstoffen ist einer der Gründe für die Biodiverstitätskrise. Bei Neuanlagen Magerstandorte anlegen, nur im Nutzgarten düngen. Dächer, Wände, Wege, Plätze, Mauern und Zäune sind oft magere Standorte, die seltenen Pflanzen eine Heimat geben können – und vielen Tieren, die an die Pflanzen angepasst sind. Auf keinen Fall Torf verwenden, wir brauchen lebendige Moore in der Klimakrise, weil sie, im Gegensatz zu Bäumen Co2 tatsächlich fossilisieren können. 

7. Standorteigenschaften nutzen

„Schlechte“ Böden und Standorte ( zu feucht, zu trocken, zu sauer, zu kalkhaltig, zu nährstoffarm, zu schattig, zu …) mit den einheimischen Arten bepflanzen, die an diese Standorte angepasst sind, dazu die Eigenschaften vielleicht sogar noch verstärken, z.B. einen staunassen Boden noch etwas verdichten und dann ein Sumpfbeet anlegen. Der Stress des Standorts wirkt dann als Pflegehelfer.

Autorin: Ulrike Aufderheide

Weitere Informationen findet ihr hier: https://gruene-bad-honnef.de/2023/01/naturnahe-gaerten/

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