Die Honnefer Grünen zur #geburtsstationbadhonnef

Kommentar vom 15. Februar 2021

Nach einem Austausch mit Mother Hood (https://www.mother-hood.de/ ) hat sich nochmal bestätigt, dass dies ein Thema ist, bei dem die Verantwortung immer von einem zum anderen gegeben wird, und aufgrund der Vielschichtigkeit auch gut gegeben werden kann. Bürgermeister und Landräte delegieren das Thema an die Landesregierung, die dann auf die Gesetze des Bundes verweist. Im Bund wird dann auf die Krankenhausbetreiber verwiesen, die wiederum vor Ort an die Landesregierung adressieren.

Unsere Bundesregierung verfolgt mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Zentralisierung der medizinischen Versorgung. Das ist aufgrund des Fachkräftemangels und um eine hohe Qualität in der Behandlung zu erzielen auch nachvollziehbar. Leider bleibt aber in diesem Kontext die Geburtshilfe und die Interessen der Gebärenden auf der Strecke. Die Argumentation der (männlichen) CDU Gesundheitsspitzen begründet die Zentralisierung in der Geburtshilfe immer mit einer Steigerung an Qualität und Sicherheit, weil ein Perinatalzentrum den Rund-um-Schutz bietet. Das ist aus Sicht derer, die mit Geburtshilfe wenig Berührung haben oder hatten, sowie aus Sicht eines auf Wirtschaftlichkeit getrimmten Krankenhausbetreibers auch total nachvollziehbar. Weniger Personalkosten, mehr Geburten und mehr Behandlung die abgerechnet werden kann.

Das heißt aufgrund der aktuellen Gesetzeslage und wirtschaftlichen Situation der GFO bzw. Cura ist es für die CDU Entscheidungsträger auf allen Ebenen leicht zu argumentieren, dass ein Erhalt bzw. die Wiedereröffnung der Gynäkologischen und Geburtshilflichen Station im Cura Krankenhaus Bad Honnef keinen Sinn macht.

ABER jetzt sind Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, im Sommer Bundestagswahlen und im nächsten Jahr Landtagswahlen in NRW. Hier brauchen wir einen langen Atem und viel gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit derer, die sich für eine an den Bedürfnissen von Frauen und Kindern orientierten Geburtshilfe stark machen.

UND es gäbe eine Chance die Geburtshilfe in Bad Honnef zu erhalten, wenn der politische Wille da wäre, die Entscheidungsträger vor Ort nicht länger abwarten würden und das Gespräch mit Cura und der Landesregierung gesucht würde. Es sind deutlich über 500 Geburten mit Potenzial für Steigerung, wir haben einen OP Betrieb in Bad Honnef, und es gibt Fördermittel vom Bund für den Erhalt von Geburtsstationen und das Land NRW fördert Hebammengeführte Kreißsäle. Würden sich unsere Entscheidungsträger jetzt ins Zeug legen, könnten sie durch gute Vernetzung mit Landesregierung und Klinikbetreiber eine Lösung erarbeiten.

Dieser Prozess wird jetzt durch Resolutionen, die in den Kreistagen und mehreren Städten und Gemeinden verabschiedet werden soll, angestoßen.

Trotzdem bleibt der Eindruck, dass Geburtshilfe als Frauensache angesehen wird, die auf Männerschreibtischen keinen Platz hat. Weil wir bisher wenig Engagement von manchen männlichen Entscheidungsträgern vernommen haben. Eher wird sich eingesetzt, dass die Resolution möglichst nur an die nächst höheren Entscheidungsträger adressiert und nicht auch Bürgermeister und Landrat vor Ort in die Pflicht nimmt.

Vielleicht passiert aber auch schon ganz viel im Hintergrund, weil es der CDU geführten Landesregierung NRW und unserem Landrat im Kreis Rhein-Sieg doch ein wichtiges Anliegen ist, die Geburtshilfe in unserer Region zu erhalten. Und sie wollen uns einfach überraschen mit ihren Lösungen.

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